Spannendes rund um die Uhr

Unser Uhrenlexikon für Neugierige: Wer schöne Armbanduhren liebt, will schließlich ganz genau wissen, wie sie ticken. Daher haben wir hier die wichtigsten Fachbegriffe zusammengestellt.
 Wetten, dass Sie beim Lesen glatt die Zeit vergessen?!

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ANKER

Der Anker ist eines der kompliziertesten Teile mechanischer Uhren und wird aus Messing oder Stahl gefertigt – eben in Form eines Schiffsankers. Er überträgt die Energie vom Räderwerk auf die Unruh, um ihre Schwingungen aufrechtzuerhalten. Außerdem verhindert der Anker nach dem Aufziehen das ungebremste Ablaufen des Räderwerks.

AUTOMATISCHER AUFZUG

Mechanische Uhren besitzen einen Rotor, der die Armbewegungen des Trägers zum automatischen Spannen der Zugfeder nutzt. Abraham Louis Perrelet, der 1770 zwei Konstruktionen vorstellte, gilt als sein Erfinder.

 

[B]

BLAUE ZEIGER UND SCHRAUBEN
Die Zeiger und Schrauben hochwertiger Uhren werden seit dem 16. Jahrhundert in handwerklicher Tradition gebläut. Einerseits dient das dem Oxidationsschutz, andererseits zur Dekoration. Die Stahlteile werden dafür auf einem speziellen Blech auf knapp 300 Grad erhitzt.

 

[C]

CHRONOGRAPH
Als Chronograph werden Uhren mit zusätzliche Stoppfunktione bezeichnet. Auf dem Hauptzifferblatt befinden sich dafür weitere kleine Zifferblätter.

 

[E]

EWIGER KALENDER
Der Ewige Kalender ist eine große Komplikation, die bis zum Jahr 2100 das richtige Datum anzeigt – ohne manuelle Korrektur werden alle kurzen und langen Monate, der 29. Februar und Schaltjahre berücksichtigt. Mechanische Uhren benötigen hierfür ein aus etwa 100 Teilen bestehendes Kalenderwerk. Elektronische Uhren zeigen dank eines entsprechend programmierten Chips das Datum richtig an.

 

[G]

GANGRESERVE
Die Gangreserve bezeichnet den Zeitraum, in dem eine mechanische Uhr nach dem Aufziehen läuft bis sie erneut aufgezogen werden muss. Verbreitet sind heute Gangreserven von beispielsweise 42 Stunden.

 

[H]

HAUTE HORLOGERIE
Die Haute Horlogerie (franz. hohe Uhrmacherei) bezeichnet die hohe Kunst der Uhrmacherei und grenzt hochgradig komplexe mechanischen Uhren von massenproduzierten Armbanduhren ab. Kriterien, ob eine Uhr zur Haute Horlogerie gehört, sind unter anderem das Werk, die darin verbauten Komplikationen und der Veredelungsprozess, dem die einzelnen Teile der Uhr unterzogen worden sind.

 

[K]

KALIBER
Das Kaliber bezeichnet den Hersteller und die Baureihe eines mechanischen Uhrwerkes. Es muss zum Beispiel für die Bestellung von Ersatzteilen bekannt sein.

KLEINE SEKUNDE
Als Kleine Sekunde wird die dezentrale Positionierung (im Gegensatz zur Zentralsekunde) der Sekundenanzeige auf dem Zifferblatt bezeichnet.

KOMPLIKATION
Der Zusatzmechanismus einer mechanischen Uhr wird als Komplikation bezeichnet. Zu ihnen zählen beispielsweise Chronograph, Tourbillon und Vollkalendarium.

 

[L]

LÜNETTE
Lünette heißt der auf der Vorderseite befestigte Ring einer Armbanduhr. Bei Taucheruhren ist sie einseitig drehbar und mit Minutenmarkierungen zum Ablesen der Tauchzeit versehen. Auf ihr kann aber auch eine Zeitzonenanzeige erfolgen oder mittels Tachymeter Geschwindigkeiten abgelesen werden.

 

[M]

MANUFAKTURWERK
Als Manufakturwerk wird ein Mechanikwerk einer Uhr bezeichnet, das von einer Uhrenmanufaktur selbst hergestellt und nicht eingekauft wird.

MECHANISCHE UHREN
In mechanischen Uhren dient eine Unruh als Schwingkörper. Sie schwingt mit einer Frequenz, die durch die Spiralfeder vorgegeben wird. Die Unruh schaltet bei jedem Durchgang den Anker um, der das Gangrad freisetzt, um einen Zahn weiterzulaufen.

 

[P]

PLATINE
Als Platine wird die Metallplatte bezeichnet, die die Bestandteile des Uhrwerkes trägt.

 

[Q]

QUARZUHR
In einem Quarzwerk wird ein Kristall in Schwingungen versetzt, der mittels eines Chips einen Motor steuert. Als Standardfrequenz gelten 32.768 Hz. Aufgrund der hohen Schwingungszahl besitzen Quarzuhren eine höhere Ganggenauigkeit als mechanische Uhren. Quarzarmbanduhren besitzen fast immer eine Batterie.

 

[S]

SCHLEICHENDE SEKUNDE
Die Schleichende Sekunde kommt bei den meisten mechanischen Armbanduhren zum Einsatz: Hier macht der Sekundenzeiger innerhalb einer Sekunde fünf Schritte, die vom menschlichen Auge jedoch als eine gleichmäßige, schleichende Bewegung wahrgenommen werden.

SPRINGENDE SEKUNDE
Bei der Springenden Sekunde (franz. Seconde morte) macht der Zeiger pro Sekunde nur eine Bewegung und bleibt in der Zeit bis zur nächsten Sekunde stehen, um dann weiterzuspringen.

 

[T]

TOURBILLON
Im Jahr 1801 ließ Abraham-Louis Breguet die Erfindung des Tourbillon (franz. Wirbelwind) patentieren. Es hebt den Einfluss der Schwerkraft auf die Unruh auf, die sonst Gangungenauigkeiten der Uhr hervorrufen kann. Dafür ist das Schwing- und Hemmungssystem in einem Käfig untergebracht, der sich in der Regel innerhalb einer Minute einmal um seine eigene Achse dreht. So kann der Einfluss der Erdanziehung ausgeglichen und die Gangleistung gesteigert werden.

 

[U]

UNRUH/UNRUHSPIRALE
Gemeinsam mit der Unruhspirale stellt die Unruh – ein runder Metallreif – das gangregelnde Organ einer mechanischen Uhr dar. Die Präzision der Zeitanzeige hängt entscheidend von ihrer Konstruktion ab. Die Mehrzahl der in Europa produzierten mechanischen Uhrwerke arbeitet mit 28.800 A/h, Das bedeutet, die Unruh führt 28.800 Halbschwingungen pro Stunde aus.

 

[V]

VOLLKALENDARIUM
Bei einem Vollkalendarium werden Wochentag, Datum und Monat angezeigt. Dabei müssen mechanische Uhren bei Monaten mit weniger als 31 Tagen von Hand vorgestellt werden.

 

[Z]

ZENTRALSEKUNDE
Im Gegensatz zu Uhren mit einer Kleinen Sekunde ist der Sekundenzeiger hier im Zentrum des Zifferblattes angeordnet.