König der Edelsteine
Insbesondere um die berühmtesten Diamanten wie den „Blaue Wittelsbacher“ oder den „Koh-i-Noor“-Diamanten ranken sich unzählige Legenden – dabei fasziniert der edle Stein schon allein mit seinen realen Eigenschaften.
Er ist der härteste unter den edlen Steinen. Er hat eine großartige Farbstreuung und eine sehr hohe Lichtbrechung. Diese Superlative klingen nüchtern, machen ihn aber erst zum Superstar. Dennoch: Zur Geltung kommen seine funkelnden Qualitäten erst durch den richtigen Schliff – maßgebend ist hier der Brillantschliff. Merkmale seiner modernen Ausführung sind eine kreisrunde Rundiste, mindestens 24 Facetten plus gegebenenfalls Kalette im Unterteil und mindestens 32 Facetten plus Tafel im Oberteil. Anders ausgedrückt: Dieser Schliff bringt das funkelnde Feuer eines Diamanten perfekt zur Geltung. Übrigens sind nur Diamanten selbst hart genug, um andere Diamanten zu bearbeiten.
Die Geburtsstätten der funkelnden Kostbarkeiten liegen in Tiefen von 150 bis 300 Kilometern. Nur hier herrschen die extremen Bedingungen, die nötig sind, um aus reinem Kohlenstoff in einem langsamen Prozess Diamanten entstehen zu lassen: Temperaturen von mindestens 1.000 Grad Celsius und extremer Druck von 100 bis 150 Kilobar. Über vulkanische Aktivitäten gelangen sie zusammen mit dem Magma an die Oberfläche. Das heißt aber nicht, dass sie sich dann einfach aufsammeln lassen: Denn kein anderer Edelstein ist so aufwendig zu fördern wie der Diamant. Tonnen von Gestein und Erde müssen bewegt werden, nur um ein einziges Exemplar in Schmuckqualität zu finden.
Doch natürlich ist ein Stein längst nicht wie der andere, die Qualitäten variieren stark. Deshalb sind im Jahr 1939 unter maßgeblicher Beteiligung des legendären Diamantenkonzerns Be Beers die berühmten und bis heute gültigen 4 Cs zur Klassifizierung von Diamanten eingeführt worden:
Carat – Karat: Die Maßeinheit für das Gewicht von Diamanten und anderen Edelsteinenentspricht 0,2 Gramm.
Cut – Schliff: Die Art des Schliffs ist verantwortlich für die Brillanz.
Color – Farbe: Diamanten gibt es in Gelb, Rot, Grün, Blau, Braun und Schwarz. Die meisten sind jedoch farblos bis nahezu farblos. Für diese gibt es eine international gültige Bewertungsskala.
Clarity – Reinheit: Für die Beschreibung von Einschlüsse bei Diamanten gibt es einen international verbindlichen Standard.